EM der Masters in London


Vom 25.5.bis 29.5.2016 fanden die Europameisterschaften der Masters im Aquatic Centre in London statt. Schon im Vorfeld war klar, das es eine riesen Veranstaltung wird, es hatten sich 10000 Masters gemeldet. Mal gespannt wie das bewältigt werden kann, dachte ich mir und habe den Focus nicht nur auf meine Rennen gelegt, sondern wollte auch mit der Familie London erkunden.

Am Mittwochmorgen ging es dann mit vollgepacktem Auto Richtung Frankreich zur Fähre los. Die Überfahrt war auch ganz entspannt aber dann kam der Linksverkehr wo mich viele vor gewarnt hatten. Doch nach kurzer zeit war es echt einfach und es gab keine Probleme sich im Verkehr zurecht zu finden. Da wir über Land gefahren sind, haben wir an dem Tag schon viel von der englischen Gegend gesehen und haben nach dem einchecken im Hotel nur noch den Vorstadtort zum Essen genutzt.

Am Donnerstagmorgen ging es dann wieder mit dem Auto, wie die weiteren Tage auch, zum Queen Elizabeth Olympic Park nach Stratford. Wir mussten nicht lange suchen da schon ein gewaltiger Menschenstrom Richtung Olympiahalle unterwegs war. Die Halle war schon von weitem gut durch ihre beeindruckende Wellenform zu erkennen.

Nachdem ich mir erstmal den Startpass abgeholt habe und einen kurzen Blick in die Halle erhaschen konnte, ging es mit der U-Bahn ins Zentrum von London.

Als erste Anlaufstelle stand das London Eye, das bekannte Riesenrad an der Themse, danach ging es über die Westminster Bridge am Big Ben und Westminster Abbey vorbei durch den St. James Park zum Buckingham Palast. Zwischendurch kam auch mal ein schöner Spielplatz oder auch ein Karussell an denen sich Jana was austoben konnte. Die Zeit verging schneller als gedacht und wir mussten wieder mit der U-Bahn zurück.

Freitag ging es erst wieder mit dem Auto nach Stratford und da der erste Wettkampfstart erst späht nachmittags war, fuhren wir erst wieder nach London. Wir starteten in der Nähe der Waterloo Bridge und gingen zu Fuß Richtung Tower Bridge. Als erste Anlaufstelle stand The Shard, der höchste Wolkenkratzer mit 310 Meter. 2012 hat er als höchstes Gebäude Europas eröffnet. Nach kurzer Überlegung, wegen der enormen Eintrittspreise in London, stand aber fest da wollte ich unbedingt mal hoch und die Aussicht genießen. Da Jana noch nichts Zahlen musste bin ich dann mit ihr nach oben gefahren. Und schon beeindruckt von der Geschwindigkeit der Aufzüge kamen wir sehr schnell oben an. Was für ein Ausblick man konnte über ganz London schauen und alles andere erschien verdammt winzig. Die letzten 3 Etagen konnte man noch zu Fuß etwas höher hinauf zur offenen Aussichtsplattform.

Nach diesem Erlebnis stand noch der Tower of London auf unserer Route danach mussten wir zurück, da ja noch der Wettkampf anstand.

Dann wurde ich zum ersten Mal mit dem Prozedere des Wettkampfablaufs konfrontiert, in einer langen Schlange einreihen und auf den Einlass zum Warm up warten. Nun gut es war mir ja schon im Voraus klar, dass hier viele am Start sind und dass das alles recht schwierig wird. Vor dem Becken mussten wir nun schon wieder warten bis die Ordner den Durchgang freigaben. Dann ging es plötzlich los und es hieß ab jetzt 10 Minuten und ihr müsst wieder aus dem Becken sein. Dann in der Hektik kam auf einmal zum Vorschein, dass ich den ganzen Tag schon auf den Beinen war und auch nicht wirklich was gegessen hatte außer Frühstück. Ja selber schuld wird schon funktionieren 400 Freistil lange Bahn das wird was. Dann ging es zum Call Room und es dauerte noch ein wenig bis zu meinem Start, so dass ich mir noch ein paar Läufe anschauen konnte. Jetzt ging es nach einer Einweisung zur Startaufstellung und mein erster Start im Olympiabecken begann. Da bei den längeren Strecken noch was Platz auf den Zuschauer Plätzen war, konnten meine 3 Frauen auch zusehen und ich sah sie auch direkt winken. Trotz Zweibahnbelegung konnte die Elektronische Zeitmessung die Zeiten auf die große Leinwand übertragen und nach gutem Gefühl beim Schwimmen, nur ein wenig kraftlos sah ich direkt meine Endzeit. Nur knapp über Bestzeit war ich doch zufrieden mit der Leistung an dem Tag und wir fuhren dann wieder zum Hotel.

Der Samstag stand ausschließlich im Zeichen des Wettkampfes, da ich zwei Starts hatte. In der Zwischenzeit erkundete Sabine mit den 2 Kids das Olympiagelände und fand auch schnell einen Spielplatz. Als erstes standen die 50 Delphin an und es begann wieder mit warten zum Warm up. Das gute war das immer ca. 25 Läufe in folge rein gelassen wurden also 250 Mann die alle recht gleich schnell waren. So lief das Einschwimmen viel besser als wenn alles unterschiedlich schnelle Schwimmer auf einer Bahn unterwegs sind. Diesmal war im Call Room Bereich richtig viel los, es ging ja bei den 50er schlag auf Schlag das immer die nächsten 10 in die Halle mussten. So ne Hektik hatte ich noch nie vor dem Start, hätte zeitlich fast nicht geschafft mich auszuziehen und Kappe und Brille anzuziehen. Jetzt stand ich auf dem Block und ich war heiß auf den Start das war die einzige Strecke die wirklich klappen sollte. Super Start hingelegt und auch gut mit langen Zügen bis zum Ende durchgehalten, das bedeutete Bestzeit und endlich auf der langen Bahn in 29,78 unter 30 Sekunden. Nach 2 Stunden Pause, die wir bei super Sonnenschein auf einem Spielplatz verbrachten, g
ing es wieder in die Schlange zum Warm up für die 100 Freistil. Da nahm das Schicksal leider seinen Lauf, unsere Startgruppe wurde für ca. 3 Stunden in der prallen Sonne trotz Nachfragens vergessen. Dafür sollten wir dann direkt ohne Einschwimmen sofort Richtung Call Room da der Wettkampf schon im Gange war. Leider für eine EM schon eine ziemlich miese Organisation aber wir waren ja zum Glück alle von der gleichen Altersklasse und gleich betroffen. Also das Beste draus machen und Vollgas geben sind ja nur 2 Bahnen sagten sich alle. Nach einer halben Bahn merkte ich schon die Lockerheit war nicht da und die Arme begannen schwer zu werden. Aber man war nicht hier um aufzugeben sondern zum kämpfen und ich blieb nur knapp über meiner Bestzeit von den Deutschen Meisterschaften. Für die Situation ein top Ergebnis das lässt leider nur erahnen was vielleicht möglich gewesen wäre…

Den Sonntag, unseren letzten Tag, verbrachten wir wieder in der Innenstadt. Los ging es am Kensington Garden im Diana Memorial Playground ein sehr zu empfehlender Spielplatz. Danach ging es noch was zu Fuß durch den Park und dann eine tolle Fahrt mit einem typischen roten Doppeldecker Bus vorbei am Hyde Park, durch ein paar Geschäftsstraßen wieder zur Themse.

Dort haben wir noch die Tower Bridge besichtigt und dann ging es mit dem Auto Richtung Dover zur Fähre. Nach heftigem Seegang endlich zurück auf dem Festland, war es nach fünf Tagen recht ungewohnt wieder Rechtsverkehr zu fahren. Zu guter Letzt kann man nur sagen es hat sich wieder super gelohnt und bin Froh dabei gewesen zu sein. Ein super Erlebnis im Olympiabecken geschwommen zu sein und eine solche Weltstadt kennen gelernt zu haben.