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European Masters Championships Eindhoven 2013

Der Mastershöhepunkt des Jahres: Sven Kielblock und Steffi Kloubert bei der Europameisterschaft


%image_alt%Tag 1 – Montag, 02.09.2013: Gute Vorbereitung wird völlig überbewertet – oder doch nicht?

Unsere mangelnde Verwertung von Informationen und sich wenig ums Organisatorische kümmernd wurde uns am ersten Tag zum Verhängnis, denn geschwommen sind wir heute nicht. Wir haben nicht gewusst, dass wir unsere Meldung über die 400 m Freistil nochmals bestätigen müssen und als wir morgens im Pieter-van-den-Hoogenband-Zwemstadion ankamen, war die Frist abgelaufen und es war nicht möglich uns noch irgendwie zeitlich unterzubekommen…
Die Gefühle waren sehr gemischt: Enttäuschung über den verpennten Start (mehr bei Sven, ich war nicht sooo scharf auf eine längere Strecke, die ohne Training sicher ziemlich hart gewesen wäre), Erleichterung über die sicher stattfindenden restlichen Starts und Aufregung beim Anblick dieser gigantischen Veranstaltung. Beeindruckt von der Vielfalt der Herkunftsländer der 5.000 Teilnehmer fuhren wir gemeinsam mit Sabine und Jana zum CenterParcs um dort unser Häuschen zu beziehen und uns in idyllischer Atmosphäre einzuleben. Gestört wurden wir nur durch eine Invasion von gut zwanzig Enten in unserem Garten: die laut quakenden Tiere und drei erwachsene, die das ziemlich lustig fanden, haben die arme kleine Jana so sehr erschrocken, dass das sonst so liebe Baby bitterlich anfing zu weinen… Aber Mama Sabine bekam diesen Zwischenfall schnell in den Griff.

 

Tag 2 – Dienstag, 03.09.2013: Es geht also doch!
Gut gefrühstückt, püntklich die Schwimmhalle erreicht, das Wettkampfbecken getestet, eingeschwommen und unsere Namen im Meldeergebnis entdeckt: das war ja schonmal ein voller Erfolg.
%image_alt%Sven machte den Anfang über 200 m Freistil. Es lief perfekt und mit einer Zeit von 2:20,45 blieb er 5 Sekunden unter der Zeit von den Deutschen Meisterschaften und war voll und ganz zufrieden. Dann stieg meine Nervosität kurz vorm Start ins Unermessliche, denn das ganze ungewohnte Drumherum konnte einen echt verrückt machen:  Vorm Callroom auf seinen Aufruf warten, dann den Callroom betreten, wo man auf dem Stuhl mit der Nummer seiner Bahn Platz nehmen musste – rechts und links nervös zuckende und die Kapuze tief ins Gesicht gezogene Konkurrentinnen – dann eine Reihe nach vorne (bloß auf den richtigen Stuhl), anschließend in den nächsten Raum, Ausweiskontrolle, beim nächsten Aufruf in die nächste Stuhlreihe am Beckenrand, zweite Ausweiskontrolle, Anweisungen in welche Kiste man seine Sachen legt während man nachher schwimmt, an welcher Seite das Becken verlassen wird, wo man seine Sachen wieder findet und welcher Ausgang zu benutzen ist… Und endlich wird einem mit einem kurzen „Good luck“ der Weg zu seiner Bahn gewiesen. Die Aufregung außerhalb des Wassers zurückgelassen schwamm ich auch meine 200 m Freistil – und fühlte mich unerwartet gut. Mit „nur“ 20 Sekunden mehr als Sven lag meine Leistung noch über dem, was ohne Training zu erwarten gewesen wäre.
Und wie belohnen sich Schwimmer nach dem Wettkampf? Mit einem Besuch im Spaßbad natürlich!

 

Tag 3 – Mittwoch, 04.09.2013: Kinderausflug im Center Park und Stadtbummel in Eindhoven.
Während ich ausschlafen konnte drehten die Kielblocks schon einige Runden durch den Park zu den Spielplätzen und zum Kinderbauernhof, wo gegen 10:30 die Tierfütterung anstand. Danach führte uns wieder gemeinsam unser freier Tag ins Zentrum von Eindhoven, ein ziemlich nettes Städtchen mit ziemlich netten Lädchen. Bei perfektem Wetter drehten wir mit leckerem Eis unsere Ründchen, die uns u.a. zum Zielbereich des am Samstag stattfindenden 3-km-Freiwasser-Wettkampfs führten… Och, was sind wir doch froh in der sauberen Schwimmhalle unsere Bahnen ziehen zu dürfen.


Tag 4 – Donnerstag, 05.09.2013: Gutes Training macht sich bemerkbar – kein Training auch.

Unsere Zufriedenheit über die heute geschwommenen Strecken (50 m Schmetterling und 100 m Freistil) konnte unterschiedlicher kaum sein. Während Sven in den letzten Wochen und Monaten im Gegensatz zu mir ehrgeizig trainiert hat, sind  seine Zeiten besser als erhofft. Mit 0:30,03 über die 50 m Delphin belegte Sven einen hervorragenden 31. Platz. In 1:01,96 über die 100 Freistil verbesserte er seine Zeit von den Deutschen Meisterschaften um satte 2,5 Sekunden und schaffte den 30. Platz. Ich weiß nicht, ob ich enttäuschter über die Zeiten sein sollte, die ich sonst auch im Training schaffe, oder wie ich mich dabei gefühlt habe. Trotzdem war es der bisher interessanteste Wettkampftag, denn es war aufgrund der beliebten Strecken auch der meistbesuchte. Auch unsere Ex-BSV´lerin Mel ließ es sich nicht nehmen heute anzutreten, auch mit mehr als akzeptablen Leistungen. Wegen der heute zahlreich erschienenen Mitgliedern des Schwimmbezirks Aachen nutzten wir die Gelegenheit für ein Gruppenfoto. Besonders gut, da wir gestern den Fototermin mit möglichst vielen der 1.200 deutschen Teilnehmern nicht richtig registrierten, da die Aktion seitens des DSV nicht sehr durchorganisiert ist und es nur zu wenigen Schnappschüssen kam.

 

Tag 5 – Freitag, 06.09.2013: Auftritt von Inge de Bruijn!
%image_alt%Das erlebt man nicht alle Tage: die ehemalige Leistungsschwimmerin und mehrfache Olympiasiegerin Inge de Bruijn wurde wenige Minuten vor mir in den Callroom gerufen. Kameras, Menschenmassen und Applaus ließen bei mir gar nicht erst die Nervosität über die bevorstehenden 50 m Freistil aufkommen. Unbeeindruckt von den Stuhlreihen, Platznummerierungen und Ausweiskontrollen waren meine Augen auf die Schwimmerin gerichtet, deren Start ich 26,6 Sekunden lang über den Bildschirm im Callroom verfolgte. Ein „bisschen“ länger brauchte ich anschließend für die Strecke, aber die miserable Zeit war mir erstmal egal, denn das Blitzlichtgewitter ging weiter als ich aus dem Wasser stieg und sah, dass Inge de Bruijn auch noch am Beckenrand stand.
Das war´s! Entspannt und froh über die interessanten Erlebnisse der Woche konnte ich nun noch ganz gemütlich Svens letztes Rennen anschauen, der auch noch über die 50 m Freistil an den Start ging. Trotz der großen Anspannung vor dem Start klappte dieser hervorragend und bis zur Hälfte lief es wieder richtig schnell. Doch irgendwie sollte sich dann doch ein kleiner Fehler in den überragenden Wettkampf von Sven einschleichen und bei 50m Freistil wird so etwas nicht verziehen. Nicht so schnell wie erhofft, aber in Hinblick auf drei mehr als zufrieden stellende erreichte Zeiten dennoch in Ordnung, traten wir den Heimweg an…

Rückblickend kann ich sagen, dass dies ein ganz besonderer Wettkampf war, den wir nicht so schnell vergessen werden. Und ein gelungener Urlaub!

Steffi

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