Deutsche Kurzbahnmeisterschaften der Masters in Hannover


Vom 25.-27.11.2016 fanden die DKM der Masters in Hannover statt. Es sollte für mich der letzte Wettkampf des Jahres werden, da im Vorfeld meine aktuellen Zeiten nicht für die offene Klasse bei den BZM gereicht haben. Nach dem Meldeergebnis war klar es wird eine riesengroße Veranstaltung mit 1250 Teilnehmern aus 330 Vereinen. In meiner AK40 waren diesmal wirklich alle am Start und wollten es wissen, wo man sich am Jahresende in die Bestenlisten einreiht. Mein Trainingsstand war fast perfekt vorbereitet und ich fühlte mich auch super Fit. Deswegen war die Devise nochmal schöne Zeiten hinlegen und schauen wo man dann landet, natürlich mit dem Hintergedanken die ein oder andere Bestzeit raus zu kitzeln.

Am Freitag ging es mit meiner Lieblingstrecke den 200 Freistil los. Und es lief gut, schon ein bisschen zu schnell auf den ersten 100 aber nach hartem Kampf auf den letzten 50 mit 2.11,8 eine super Zeit geschwommen. Nur eine halbe Sekunde über Bestzeit und es sollte die einzige sein.

Am Abend konnte ich mir noch den wirklich sehr schönen Weihnachtsmarkt in der Innenstadt von Hannover ansehen. Das sind dann auch die schönen Momente wo die harten Trainingstage sich bezahlt machen. Nicht nur der Wettkampf selber, sondern meist auch das Drumherum  gehört dazu.

Der Samstag startete mit 100 Lagen in Bestzeit 1:08,4, kurz danach die 50 Rücken mit einer völlig missglückten Wende auch noch in 33,2 Bestzeit, es lief perfekt. Danach kurz vor der Mittagspause kam noch meine Mutter mit Verwandtschaft in die Halle und wollten meine 100 Delphin sehen. Eine Strecke die ich bis jetzt noch auf keinem großen Wettkampf geschwommen bin aber ich war voll motiviert. Ich begann wieder recht schnell und durch sehr langes tauchen nach den Wenden sparte ich mir Züge und selbst die letzte Bahn lief noch sehr flüssig und schnell. Dann sah ich es auf der großen Anzeigentafel 1:07,4 das bedeutete tatsächlich nach 4 Jahren wieder im Training, eine 20 Jahre alte Bestzeit geschwommen.

Überglücklich gingen wir dann noch gemeinsam über den Weihnachtsmarkt und ich fand ein paar Kleinigkeiten für die Kinder zu Hause, denn Urkunden finden die noch nicht so spannend.

Zum frühen Abend standen noch die 50 Freistil auf dem Plan. Mittlerweile hatte sich die Halle so stark gefüllt das entweder nur die Frauen reindurften oder danach die Männer je nachdem wer gerade schwamm. Dies war schon im Vorfeld fast klar da ein Teil der Halle leider im Umbau war. Aber 400 Meter nebenan war ja das Leistungszentrum mit noch einem großen 50 Meter Becken, in dem ich dann einschwimmen ging. Dann war es soweit Start zur schnellen Sprintstrecke und wiederum in 0:26,9 eine Bestzeit.

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Von Samstag auf Sonntag fuhr ich ein wenig außerhalb von Hannover zu meiner Verwandtschaft und konnte dort übernachten. Dafür musste ich morgens was früher raus, aber das Gute daran ich war auch direkt wieder fit und wach an der Halle. Direkt morgens standen die 50 Delphin an, auch von Anfang an eine Sprint Strecke. Ich hatte ein super schnelles Gefühl und wieder unglaublich eine absolute Bestzeit in 28,8. Damals so oft versucht unter 29 zu schwimmen und jetzt klappt’s auf einmal. Von da an war jetzt alles egal bei so guten Zeiten war kein Wunsch mehr da. Danach liefen die 100 Rücken von ganz allein sogar die 4. Bahn ging noch richtig gut. Eine 1:10,3 stand auf der Anzeigentafel und das war wiederum auch eine Bestzeit und nur ganz knapp langsamer als früher. Nach der Mittagspause sollten noch 50 Brust und die 100 FR. kommen, aber als die Männer sich für den Start bereitmachten geschah das Unglück in den ersten Läufen. Ein älterer Schwimmer der AK80 verstarb nach dramatischer Rettungsaktion. Trotz der wahnsinnig vielen Leute herrschte fast eine dreiviertel Stunde lang eine Totenstille und viele hatten mit den Tränen zu kämpfen. Von da an wurde die Veranstaltung abgebrochen und alle sollten möglichst ruhig und schnell die Halle verlassen. Das war in so einem Moment aber auch die einzige richtige Endscheidung es war nicht mehr an Wettkampf zu denken.

Für mich trotzdem ein überaus erfolgreiches Wochenende 7 Starts und 6 Bestzeiten, und so habe ich nächstes Jahr noch die Möglichkeit zu zeigen das ich die 100 Freistil wieder unter 1:00 schwimmen kann

 

Artikel von Sven Kielblock