Bericht von Volker Meden
Die Landesstützpunkttrainerin Rabea Dastbaz hatte es schon bei der Kadersichtung im Herbst 2017 angekündigt: Für den jüngeren Jahrgang der Jugend B geht es bei den Starts im Triathlon Jugendcup der Deutschen Triathlon Union (DTU) vor allem darum zu lernen und nebenbei auszuloten, wo man im Vergleich zu den von den anderen Landesverbänden nominierten Athletinnen und Athleten steht. So war das Wochenende 12. und 13. Mai des ersten DTU Triathlon Jugendcups in Forst für unsere beiden Kaderathleten Felipa Herrmann und Enno Meden dann auch in der Tat sehr lehrreich!
Los ging es für die beiden am Samstagmorgen mit der Fahrt nach Forst (gelegen zwischen Heidelberg und Karlsruhe), da sich der NRW-Kader bereits am Mittag in der dortigen Unterkunft traf. Am Nachmittag wurden gemeinsam die drei Wettkampfstrecken erkundet, was viel Spaß gemacht hat, da der Kader ein tolle Truppe junger Athletinnen und Athleten ist; Für Felipa und Enno ein „Haufen Gleichgesinnter“. Speziell das Schwimmen im Freiwasser (hier ein See) ist für Felipa und Enno immer noch ungewohnt (siehe unten), so dass ein weiteres Training in diesem sicher nützlich war. Die Anspannung bei den beiden stieg dann mit jedem Start der älteren Jahrgänge im Laufe des Sonntagvormittags. Gegen Mittag war die Jugend B an der Reihe. Kurz vor dem Start hieß es „Neos an“, was für alle beteiligten überraschend kam, da die älteren Jahrgänge noch ohne Neo gestartet waren. Für Felipa und Enno steigerte das die Nervosität weiter, da jetzt noch die bange Frage „Komme ich in T1 gut aus dem Neo?“ hinzu kam.
Zunächst wurde die weibliche Jugend B an die Startlinie gerufen. Nach dem berühmten „On your marks“ starteten diverse Athletinnen bereits vor dem Startschuss (ohne weitere Konsequenzen), was dazu führte, dass Felipa, die sich zurückgehalten hatte, in das Epizentrum der Waschmachine geriet und viel Zeit dabei verlor, sich frei zu schwimmen. Mit einer entsprechend unbefriedigenden Schwimmzeit (im Bereich 30. Zeit bei ca. 50 Starterinnen), die keinesfalls ihre schwimmerischen Fähigkeiten widerspiegelt, kam Felipa in T1. Und auch der Wechsel lief schlecht. Erst kam sie nicht gut aus dem Neo und lies dann auch noch ihre Startnummer liegen, musste ihr Rad abstellen und zurück laufen. So erreichte sie nur die zweite Radgruppe. Nach einem guten Radfahren und gutem zweiten Wechsel konnte Felipa beim abschließenden Laufen, ihrer Paradedisziplin, dann das Spitzentrio leider nicht mehr ganz erreichen und finishte auf Platz 4 liegend. Damit ist sie die beste Starterin des jüngeren Jahrgangs! Trotz des Ärgers über das verpatzte Schwimmen und den schlechten Wechsel war Felipa damit zufrieden. Und gelernt hat sie sehr viel!
Gut eine halbe Stunde nach dem Start der Mädels, ging Enno auf die Strecke. Auch er geriet umgehend in „Schwimm-Probleme“. Beim Start wurde sein Neoreißverschluss teilweise geöffnet; mit Absicht oder aus Versehen sei dahingestellt. Mit entsprechendem Widerstand schwimmend kam auch er nur im Bereich der 35. Schwimmzeit liegend (bei ca. 60 Startern) in T1; er kann einiges schneller! Eine weitere Verzögerung ergab sich dadurch, dass sich beim erfreulich glatten Ausziehen des Neos der Chip gelöst hatte und neu befestigt werden musste. Mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch, führte Enno seine dritte Radgruppe dann sehr nah an die zweite heran und konnte sich beim Laufen noch auf Platz 15 vorarbeiten. Dieses bedeutete Rang 5 beim jüngeren Jahrgang. Nachdem sein Ärger verflogen war, stellte sich auch bei ihm Zufriedenheit über das erreichte Ergebnis ein. Gelernt hat auch er sehr viel. Beide wissen jetzt, dass sie am Freiwasserschwimmen und am Wechsel arbeiten müssen.
Felipa und Enno sind optimistisch, dass es beim nächsten DTU-Cup Wettkampf, der deutschen Meisterschaft am 30.6. in Grimma (Sachsen), besser laufen wird. Mit einer ihrem Leistungsvermögen entsprechenden Schwimmzeit kann Felipa selbstbewusst Richtung Podium schielen und für Enno scheint eine Top-Ten-Platzierung (unter den ersten Drei seines Jahrgangs) realistisch. Zuvor geht es aber in der Pfingstwoche für die beiden noch in das nächste Trainingslager des Landeskaders nach Kienbaum (Brandenburg).