„Da ist auf jeden Fall Luft nach oben!“


Bericht von Doris Kinkel-Schlachter

Felipa Herrmann misst sich erfolgreich mit „den Großen“ in Berlin

Vier Tage voller Power: Die „Finals“ mit 18 Sportarten und 140 Deutschen Meistertiteln haben voll überzeugt. Vor allem die TV-Zuschauer bekamen viel geboten. Und auch Fans und Freunde von Felipa Herrmann. Die Ausnahmesportlerin vom Brander SV ist in Berlin auf der Sprintdistanz gestartet und konnte sich gegen eine starke Konkurrenz behaupten. Am Ende reichte es für einen beachtlichen 26. Platz. Die 22-jährige Lisa Tertsch siegte in 57:47 Minuten. In dieser Zeit legte sie 750 Meter im Wasser, 20 Kilometer auf dem Rad und 5 Kilometer in Laufschuhen zurück. Die 16-jährige Feli brauchte für die gleiche Distanz gerade einmal 03:34 Minuten mehr. Ihre super Zeit für den harten Wettkampf: 1:01:21!

Wir haben ein paar Schlagwörter ins Feld geworfen, zu denen die junge Sportlerin Stellung genommen hat.

Wettkampf:

Der Wettkampf war eigentlich ganz gut, ich bin recht zufrieden damit. Das Schwimmen im Wannsee war für meine Verhältnisse nicht so gut, weil ich es gewohnt bin, gut zu schwimmen, also zumindest im Becken. Im Freiwasser habe ich das Gefühl, es nicht so gut umzusetzen. Ich habe erwartet weiter vorne aus dem Wasser zu kommen. Es ging aber ganz gut, trotz „Geprügel“ rund um die Boje. Wie man dem Live-Stream entnehmen konnte, war für uns das Rein- und Rauslaufen anstrengend, weil es so lang war. Ich konnte gefühlt die halbe Schwimmstrecke zu Fuß laufen, das war ein Hindernis. Es war auch super anstrengend, nach dem Ausstieg erstmal Treppen hochlaufen zu müssen.

Das Radfahren war auch ganz gut, zuerst gab es mehrere kleine Gruppen. Dann sind wir aufgefahren, am Ende waren wir etwa 20 Mädels in der Gruppe. Das Radfahren war nicht so hart, weil man ja Windschatten fahren konnte.

Und das Laufen lief auch echt gut, wir sind noch auf die Radgruppe vor uns aufgelaufen.

Niveau:

Vom Level her war das der Wettkampf, der am höchsten war, glaube ich. Letztes Jahr bin ich im August ein Bundesliga-Rennen gestartet in Saarbrücken, das war eingeteilt in verschiedene Läufe, das war nicht das ganze Starterfeld. Alleine, dass es jetzt eine Deutsche Meisterschaft war, war das vom Niveau her am höchsten, weil dort alle guten Deutschen gestartet sind. Ich glaube, ich war die Drittjüngste, dafür war das Ergebnis doch echt ganz gut. Ich habe ja noch Zeit mich zu entwickeln, da ist auf jeden Fall Luft nach oben!

Vorbereitung:

Wir hatten als Gruppe einen Trainingsplan, haben aber natürlich vorher ein bisschen getapert, also etwas weniger Training, damit wir relativ ausgeruht an den Start gehen. Wir haben aber nicht so viel getapert wie zum Beispiel vor dem Qualiwettkampf in Kienbaum.

Konkurrenz:

Das Feld war sehr stark besetzt, da war alles dabei, also zum Beispiel bis zu zehn Jahre ältere Athleten, aber auch welche, mit denen ich sonst starte oder die vielleicht nur zwei, drei Jahre älter sind, die aber unter anderem beim Deutschland Cup starten. Diese krass große Konkurrenz war es auch, die die „Finals“ von anderen Wettkämpfen unterscheidet. Von DTU-Wettkämpfen bin ich es gewohnt, mit Gleichaltrigen zu starten.

Atmosphäre:

Die Atmosphäre war mega cool! Vor allem mit meinem Team (ProAthletes KTT)! Wir sind abends immer essen gegangen, und das war alles total lustig. Und es war auch super, in der Wechselzone mit den Athleten zu reden – wir waren ja alle getestet. Wir haben uns alle so lange nicht mehr gesehen. Und auch wenn leider nicht viele Zuschauer da sein durften, war die Atmosphäre toll. Es war alles super organisiert! An meinem Platz in der Wechselzone war ein Schild mit meinem Namen und Deutschland-Flagge, das habe ich dann auch mitgenommen.

Fazit:

Ich habe das Rennen genossen, obwohl es hart war, weil es einfach cool war, mit den Großen, die man sonst aus dem Fernsehen kennt, zu starten, und: Das Wetter hat auch gut mitgespielt, perfektes Triathlon-Wetter. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, es war eine tolle Erfahrung.

Und weiter?

Beim nächsten Wettkampf wird das Schwimmen hoffentlich etwas besser, aber darauf lässt sich aufbauen!