Freiwassermeisterschaften und Xanten-Triathlon


Bei den Freiwassermeisterschaften des Schwimmbezirks Aachen im Blausteinsee hagelte es am Sonntag 1. und 2. Plätze für den BSV! Herzliche Glückwünsche an alle Teilnehmer! Hier ein Überblick über die Resultate:

  • Bezirksmeister über 5.000m Freistil: Walter Kielblock (AK60) und Thomas Malies (AK55)
  • Bezirksmeister über 2.500m Freistil: Martin Vickus (AK55), Andreas Schwartz (AK45), Sven Kielblock (AK40) und Timm de Jong (AK20)
  • Vize-Bezirksmeister über 2.500m Freistil: Eno Meden (Jg. 2004) und Karl Nüssgens Jg. 2000)
  • Teilnahme am 3x 1.250m Freistil: Paul und Karl Nüssgens, Felipa Herrmann, Timm de Jong, Saskia Hagmann, Thilo Kessels, Philip McKeever und Julia Boettinger

Währenddessen befand sich ein Teil des Brander SV Tri Teams in Xanten am Niederrhein. Als erstes war die Verbandsliga (s.u.) dran. Dann, nachdem sich der Frühnebel verzogen hatte, erfolgte bei herrlichem Wetter der Start für die olympische Distanz. Der Film auf der Homepage sagt mehr als tausend Worte. Ein tolles, schnelles Event! Kirsten Brake belegte den 3. Platz in Ihrer Altersklasse, und somit stand auch in Xanten wieder eine Brander Triathletin auf dem Treppchen. Achim Ries konnte sich ebenfalls über einen tollen 6. AK-Platz freuen.

 

Vom PIPI verweht

Bericht von Andreas Trautmann

Hätte man das vorher gewusst, wären Alex und noch andere Triathleten bestimmt die 500m zur nächsten offiziellen Miettoilette gerannt.

Als wir morgens um 7:15 Uhr in Xanten ankamen, lag das ganze Wettkampfgelände unter einer dicken Nebelschicht. Das Außenthermometer zeigte gerade mal 9 Grad an. Trotzdem machten wir uns, Pascal, Marvin, Alex und ich, auf den Weg in die riesige Wechselzone. Unser Wechselbereich war natürlich am anderen Ende aufgebaut, Laufweg ca. 200m. Wir stellten unsere Räder in die Ständer, kramten unsere Sachen und zogen uns langsam um. Plötzlich ein scharfer Pfiff und ein Wettkampfrichter, der hastig Richtung Buschwerk lief. Alex drehte sich erschrocken am Rande der Büsche um und sah vom Offiziellen die gelbe Karte. Begründung: Wildpinkeln! SUPER – die erste 4 Minuten Zeitstrafe und das fürs Pipimachen. Der Kollege Wettkampfrichter wartete anscheinend nur darauf, auch andere Tria-Kollegen auf diese Weise zu bestrafen. Erneut durchdrang ein Pfiff die Vorbereitungen der Verbandsligastarter. Diesmal durfte sich ein Triathlet freuen, der auf seinem Rad die Wechselzone befuhr. Danach gab es erneut eine Zeitstrafe für einen anderen Athleten. – Naja, zu dem übereifrigen Hüter des Regelwerkes gleich noch mehr.

Im Nebel und dick verpackt watschelten wir zum Schwimmstart. Vom See und der naheliegenden Brücke war nichts zu sehen. Aufgrund der Wettervorhersage wurde der Start um 15 Minuten verschoben. Alle unter Druck stehenden Athleten erleichterten sich, diesmal regelkonform auf der Seetoilette.

Nach dem Start fühlten wir uns wie die armen Teufel aus dem Film „Nebel des Grauens“, die beim Überqueren des Sees spurlos verschwinden. Rein in das Nichts! Irgendwann sah man dann doch die Xantener Brücke und nach einigen Metern auf der anderen Seite kam plötzlich und wie angekündigt die Sonne hervor.

Ich muss wohl einer der letzten Verbandsligastarter gewesen sein, denn als ich nach 1.500m Schwimmen in die Wechselzone kam, stand nur noch mein Rad im Ständer. Raus aus dem Neo, warme Jacke an (es war nur 13 Grad warm) und ab aufs Rad. Tempo aufnehmen und überholen… Naja, überholen klappte diesmal nicht so, plötzlich wieder ein schriller Pfiff. Ich drehte mich kurz um. Richtig, da war er wieder! Diesmal schnauzte der eifrige Gelbkartenzieher einen Tria-Kollegen wie folgt an: „Wenn ich Dich anpfeife, hast Du zu mir rüber zu schauen!“ „Toll,“ dachte ich, „das hätte er mal zu mir sagen sollen.“ Ich glaube, aufgrund meiner Antworten hätte ich den Wettkampf beenden müssen. – Der Kollege sah Gelb.

In der letzten Runde konnte ich leider nichts mehr zusetzen und stellte mein Rad nach 42km in den letzten freien Platz auf dem Holzständer ab. Ich hatte mich schon mit dem letzten Platz abgefunden. Während ich noch 7km laufen musste, bog Alex, vom Moderator zum dritten Platz beglückwünscht, schon auf die Ziellinie ein.

Pascal und Marvin kamen mir zwischenzeitlich auch entgegen „geflogen“. Auf der Laufstrecke hatte man eine gute Übersicht über seine Konkurrenten. Kurz vor dem dritten Wendepunkt, nach 7km, kamen mir zwei Verbandsligastarter entgegen. Jetzt fing ich an zu rechnen. Soweit waren die doch gar nicht weg, und wenn ich ein wenig anziehe, vielleicht gelingt es mir, wenigstens den vorletzten einzuholen. Nach meiner Schätzung hatten die beiden einen Vorsprung von 200 Metern. Ich legte los und bereits an der letzten Verpflegungsstation, kurz vor der Brücke, stand der Kollege. Schnell vorbei und weiter. Auf der nächsten Geraden sah ich bereits den anderen und am Wendepunkte hatte er nur noch einen Vorsprung von 3 Sekunden. Auch hier kurz vorbei und Richtung Ziel.

Vorgabe erfüllt. Auch wenn es für unsere Mannschaft nicht zum zweiten Tabellenplatz in der Abschlusstabelle reichte, war es für uns alle wieder mal ein tolles Erlebnis. Und mein persönliches Highlight an diesem Tag: Zweitbeste Laufzeit der BSV Starter!

Den krönenden Abschluss lieferte wieder eine Wettkampfrichterin. Ein Athlet, der sich in der Wechselzone auf dem Nachhauseweg befand, leider auf seinem Rad, wurde nachträglich und ziemlich rabiat mit einer gelben Karte bestraft. Zum Glück hatte er vorher nicht noch in die Büsche gepinkelt! Mein Eindruck: Einige Wettkampfrichter waren wohl sehr übermotiviert. Ich hätte mir gewünscht, dass sich dieser Kollege kurz und freundlich mit einem netten Hinweis an uns Ligastarter gewandt hätte. Nein, er wartete im Hintergrund auf die kleinen Verfehlungen. Ist nur schade, dass diese „gelbe“ Karte eine Podestplatzierung verhinderte. Ach so, der Schäferhund, der an der gleichen Stelle sein Geschäft erledigte, bekam meines Wissens keine Verwarnung. 😉

Tipp an den Veranstalter: Bei der riesigen Wechselzone sollten zukünftig Dixi-Toiletten aufgestellt werden. Desweiteren wäre ein Hinweis über die Lautsprecher an die Athleten hilfreich und fair. Und liebe Wettkampfrichter, bitte den gesunden Menschenverstand einsetzen.

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