Was machen zwei Beckenschwimmer nachts auf dem Chiemsee?


Bericht von Julius UellendallWer schon immer mal bei völliger Dunkelheit durch einen großen See schwimmen wollte, der war hier richtig. Am 01.07.23 fand im Rahmen des arena Alpen Open Water Cups das Vollmondschwimmen im Chiemsee (Bayern) statt. Neben 181 anderen Startern waren vom BSV Benjamin Suchodoll und Julius Uellendall im Rennen. Gestartet wurde in Priener Schramlbad um 21:30 Uhr auf einen ca. 2.1km langen Dreieckskurs auf dem Chiemsee. Es war zwar fast Vollmond am 01.07. aber der Mond verschwand hinter den Wolken. Ansonsten waren die Wetterbedingungen hervorragend und das Wasser mit 21.5 Grad angenehm temperiert. Dank Radsport Ganser gab es passende Neopren Anzüge, welche den beiden (im Freiwasser eher unerfahrenen Schwimmern) auf der Strecke ein wenig halfen.

Der Veranstalter hatte ein beindruckendes und umfangreiches Sicherheitsprogramm aufgefahren. Zum Einen war die gesamte Wasserwacht der Umgebung im Einsatz. Andererseits mussten alle Schwimmer eine beleuchtete Rettungsboje (Resttube) und bunte Badekappen mitnehmen, damit niemand im See verloren geht. Dadurch entstanden für die Zuschauer beeindruckende Bilder und man konnte schnell erkennen, welche Schwimmer in die falsche Richtung geschwommen sind. Natürlich war die Strecke mit leuchtenden Bojen markiert, aber wenn der Nachbar-Segelclub den Hafen hell beleuchtet, dann können sogar die führenden und erfahrenen Top-Schwimmer schnell das falsche Ziel ansteuern. Somit war für Benni und Julius die Hauptaufgabe, den rechten Weg bei völliger Dunkelheit zu finden.

Bereits vor dem Rennen war klar, dass Benni, der vor kurzem erst neue Vereinsrekorde über 800 und 1500m Freistil aufgestellt hat gute Chancen auf einen der Podiumsplätze hat. Julius wiederrum, dem als Sprinter schon alles über 100m zu viel ist, hoffte also, dass er immerhin irgendwo im oberen Mittelfeld dabei ist. Nach 29:18 min kam Benni aus dem Wasser und mit 34:12 kam Julius in Ziel. Mit der hervorragenden Zeit von unter 30min wurde Benni sogar Dritter bei den männlichen Junioren und 10ter in der Gesamtwertung. Eine hervorragende Leistung ohne spezielle Vorbereitung und ohne Erfahrung. Julius lag mit seiner Zeit auf Platz 28 der Gesamtwertung.

Als kleinen Bonus konnten sich die Beiden, ein bei Schwimmern immer sehr beliebtes arena-Veranstaltungsshirt kaufen und es gab noch eine gratis Badekappe dazu.

Am nächsten Tag ging es für die beiden weiter nach Frankfurt um ihren Trainer Sascha bei den Ironman Europameisterschaften anzufeuern.

Auf jeden Fall hat diese sehr gut organisierte Veranstaltung allen Beteiligten richtig Spaß gemacht – gerne wieder!

Bericht und Fotos von Claus Uellendall